Kunststudierende der PH Weingarten bereiteten die Präsentation der Ausstellung „Galerie der Aufrechten“ im Schlossbau der Hochschule vor und begleiteten diese. Foto: Barbara Müller
Arbeiter:innen, Gewerkschaftsvertreter:innen, Theolog:innen und Vertreter:innen der christlichen Kirchen, Geisteswissenschaftler:innen, Pädagog:innen, politisch Engagierte, Künstler:innen, Studierende, Jüdinnen und Juden, Angehörige des Militärs, private Helfer:innen und Retter:innen und viele andere – ganz unterschiedliche Menschen waren im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv und riskierten dabei ihr Leben. Die Ausstellung „Galerie der Aufrechten“, die im letzten Dezember und Januar im Schlossbau der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) zu sehen war, gab vielen dieser Widerstandskämpfer:innen und ihren vielgestaltigen Aktionen ein Gesicht. Mehr als 30 Künstlerinnen und Künstler hatten sich mit ihren Werken den Menschen des Widerstands genähert, um Empathie zu wecken und die biografische Vielschichtigkeit der Unangepassten darzustellen. Gezeigt wurden rund 60 Porträts von engagierten Widerständler:innen und auch Opfern des NS Regimes – etwa die Hälfte von ihnen stand durch ihre Herkunft oder Tätigkeit im Bezug zum deutschen Südwesten. Die anderen stammten aus dem gesamten damaligen Reichsgebiet.
Arbeiter:innen, Gewerkschaftsvertreter:innen, Theolog:innen und Vertreter:innen der christlichen Kirchen, Geisteswissenschaftler:innen, Pädagog:innen, politisch Engagierte, Künstler:innen, Studierende, Jüdinnen und Juden, Angehörige des Militärs, private Helfer:innen und Retter:innen und viele andere – ganz unterschiedliche Menschen waren im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv und riskierten dabei ihr Leben. Die Ausstellung „Galerie der Aufrechten“, die im Dezember und Januar im Schlossbau der Pädagogischen Hochschule Weingarten zu sehen war, gab vielen dieser Widerstandskämpfer:innen und ihren vielgestaltigen Aktionen ein Gesicht. Mehr als 30 Künstlerinnen und Künstler hatten sich mit ihren Werken den Menschen des Widerstands genähert, um Empathie zu wecken und die biografische Vielschichtigkeit der Unangepassten darzustellen. Gezeigt wurden rund 60 Porträts von engagierten Widerständler:innen und auch Opfern des NS Regimes – etwa die Hälfte von ihnen stand durch ihre Herkunft oder Tätigkeit im Bezug zum deutschen Südwesten. Die anderen stammten aus dem gesamten damaligen Reichsgebiet.
„Die Ausstellung setzt damit einen Schwerpunkt auf Regionalität und erreicht zugleich einen hohen Grad an Repräsentativität für den NS-Widerstand insgesamt“, sagte Uwe Hertrampf vom Denkstättenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben.
Die Ausstellung stellte für Katja Helpensteller, akademische Rätin des Fachs Kunst, den Ausgangspunkt für das Seminar „Kunst und Widerstand“ dar. Im Seminar befassen sich die Studierenden mit der Aktualität der Thematik und der Frage nach den Aufgaben und Möglichkeiten der kunstvermittelnden Tätigkeit. Die Beteiligten des Projekts boten auch Führungen durch die „Galerie der Aufrechten“ an. Getragen wurde das Projekt vom Studentenwerk Weiße Rose e. V., initiiert wurde es vom Denkstättenkuratorium unter der damaligen Federführung des 2016 verstorbenen Professors Dr. Wolfgang Marcus. Zahlreiche Sponsoren hatten diese Wanderausstellung möglich gemacht, die auch schon in anderen Städten in Deutschland und Österreich sowie 2019 in der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Weingarten zu sehen war. Uwe Hertrampf hat auch die Texttafeln zu den Bildern verfasst. „Sie sollen die Motive und die jeweiligen Herangehensweisen der mutigen Frauen und Männer veranschaulichen“, so der frühere Geschichtslehrer.
Unterschiedlich wie die Porträtierten selbst waren auch die Porträts in ihrer künstlerischen Vielfalt. Alle bestachen durch ihre Ausdrucksstärke – unabhängig davon, ob in ihnen das Grau-Schwarze oder das Bunte dominierte. Manche waren mit Zitaten, Zahlen oder Attributen versehen, andere wieder kommunizierten durch ihre schlichte Einfachheit mit dem Betrachter.
Die Studierenden hatten im Rahmen des Seminars ein Begleitprogramm zur Ausstellung vorbereitet, sich mit den in der „Galerie“ thematisierten neun verschiedenen Widerstandsgruppen intensiv auseinandergesetzt und auch Hausarbeiten darüber geschrieben. „Wir haben uns einmal pro Woche getroffen, über das Thema Widerstand in der Kunstvermittlung gesprochen und wir sind auch auf Exkursionen gegangen“, berichtete Bettina Abt, die das Thema Widerstand gegen das NS-Regime als Prüfungsthema gewählt hatte. Es sei schade, dass deutlich weniger Frauen als Männer porträtiert seien, bedauerte sie. Doch es gab sie – unter ihnen beispielsweise die jüdische deutsch-US-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt, die kommunistische Widerstandskämpferin Lilo Herrmann oder auch Maria Grollmuß, die deutsche katholische sorbische Publizistin und sozialistische Widerstandskämpferin.
„Wenn man die Porträts betrachtet, hat man das Gefühl, die Personen schauen einen fragend und auffordernd an“, sagte eine Ausstellungsbesucherin. Die „Galerie der Aufrechten“ stelle die Frage nach dem eigenen „Aufrechtsein“ heute in den Raum und ermutige zu einem „aufrechten“ Gang, betonten die Kunststudierenden. Sie hatten Pinnwände aufgestellt, an denen die Besucher ihre Gedanken zur Ausstellung und zu den Themen Widerstand, Diskriminierung, Mut und Zivilcourage äußern konnten. Manche Texttafeln hatten sie abgedeckt und mit Fragen bestückt, die den Betrachter zur intensiven Auseinandersetzung mit den Porträts einluden. Vor allem auch für Schulklassen sei dies wichtig, so Kunststudent Simon Braunwarth. „Nicht nur wir blicken in oder auf das Gesicht, sondern es blickt uns auch umgekehrt von sich aus an. Wir begegnen einem anderen Wesen, in dem wir uns selbst wiedererkennen. In dieser Begegnung kann sich Erschrecken einstellen oder Staunen, Interesse oder Abneigung, Liebe, Angst, Ekel usw.“, zitierte Katja Helpensteller aus dem Buch „Das Porträt. Menschendarstellung in Kunst und Kultur“ von Hubert Sowa.
Autorin: Barbara Müller
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